Vieles fühlte sich auf einmal ganz leicht an. Und so kam ich auf die Idee, anderen Eltern das zugänglich zu machen, was ich an mir und meiner Familie erlebt hatte. Denn inzwischen bin ich davon überzeugt, dass es nicht den "langen Leidensweg" braucht um Dinge in seinem Leben zu verändern. Es geht auch schneller und dafür mit umso mehr Freude.
Und damit Du verstehen kannst, was ich meine, möchte ich Dir von einigen entscheidenden Ereignissen in meinem Leben erzählen:
Berufsstart
In der Abiturzeit ging es mir wie vermutlich vielen jungen Leuten in meinem Alter - ich hatte keinen Plan vom Leben und wie es nach der Schule für mich weitergehen sollte. Ganz tief in meinem Inneren wollte ich Sozialpädagogik studieren. Da ich jedoch nicht wusste, was ich mit diesem Abschluss anfangen sollte, verwarf ich den Berufswunsch recht schnell und bewarb mich auf verschiedene Ausbildungsstellen, die bodenständig und vernünftig wirkten und mir ein solides Einkommen versprachen. Am Ende erhielt ich zwei Zusagen im kaufmännischen Bereich und eine Zusage für die gehobene Beamtenlaufbahn. Final entschied ich mich für die Ausbildung als Bankkauffrau, die ich nach 3 Jahren mittelmäßig abschloss. Danach übte ich den Beruf 11 Jahre aus, bis ich an einen Punkt in meinem Leben kam, an dem ich merkte, dass es so nicht weitergehen konnte.
1. große Veränderung
Ich war inzwischen verheiratet und hatte zwei Kinder im Alter von 5 und 2 Jahren und mein Alltag bestand darin auf Arbeit zu gehen, mich um die Familie zu kümmern, den Haushalt zu meistern und Alles irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Diese Routine gab mir ein Gefühl von Struktur und Sicherheit. Mein Körper gab mir allerdings immer deutlichere Signale, dass in meinem Leben grundsätzlich etwas schief lief und sorgte dafür, dass ich Stück für Stück die Kontrolle verlor. Meiner Familie gegenüber reagierte ich immer gereizter. Scheinbar aus dem Nichts heraus schrie ich meinen Mann und meine Kinder an. Die Verdauung spielte völlig verrückt, ich nahm immer mehr ab, konnte nicht mehr ein- bzw. durchschlafen und teilweise nur noch schwer atmen. Es gab Zeiten, da waren meine Arme und Beine völlig taub und ich konnte nicht sprechen, weil mir die Wörter nicht mehr einfielen. Kurz nach meinem 30. Geburtstag ging schlagartig nichts mehr und erstmals holte ich mir Unterstützung von außen. Ich sah ein, dass ich allein aus diesem Hamsterrad nicht herauskam und meinen Kindern nicht die liebevolle Mutter sein konnte, die ich sein wollte.
Beruflicher Wechsel
2 Jahre nach diesem Zusammenbruch kündigte ich meinen Job bei der Bank und begann eine Ausbildung als Erzieherin, die meinem ursprünglichen Wunsch nach einem Sozialpädagogikstudium sehr nahe kam. In diesem Beruf war es mir erstmals möglich das zu tun, was mir wirklich am Herzen liegt. Ich liebe es den Kindern Möglichkeiten zu bieten sich auszuprobieren, ihren Horizont zu erweitern und ihr volles Potential zu entfalten. Ich bin jedes Mal total begeistert, wenn Kinder eigene Strategien und Lösungen entwickeln und über sich selbst hinauswachsen. Dabei faszinieren mich ihre kreativen Ideen, denen sie sich mit so viel Gefühl und Begeisterung hingeben. Es erfüllt mich zu beobachten, wie aus scheinbar unsicheren Kindern mutige und selbstbewusste junge Menschen werden, die mit beiden Beinen im Leben stehen.
2. große Veränderung
Und obwohl ich seit Jahren Erzieherin war, stieß ich bei der Erziehung meiner eigenen Kinder immer wieder an Grenzen und mein Mann gleich mit. All das, was wir die ganzen Jahre über lebten, schien allmählich wie ein Kartenhaus einzustürzen. Mein schlimmster Moment war, als ich im Seminar "Der Weg ist das Ziel" der Lebensmeister Akademie Meiningen erkannte, dass ich meine Probleme auf meine Kinder übertragen hatte. Ich erkannte, dass ich meinen Mann in viele Bereiche meines Lebens nicht einbezog und sah die daraus resultierenden langfristigen Auswirkungen auf unsere Familie. Mir wurde bewusst, dass wir kein höheres Ziel hatten und uns deshalb immer wieder verrannten. Uns fehlte eine klare Vision. Alles, was mich die Jahre überfordert und krankgemacht hat, lag in diesem Punkt begründet. Ich musste es immer allen recht machen. Mir durfte es erst gut gehen, wenn es meiner Familie, meinen Eltern und sogar meiner Schwiegermutter gut ging. Ich merkte nicht, dass ich mich selbst total vergaß und stieß immer wieder an die gleichen Grenzen. Wenn Menschen meine Erwartungen nicht erfüllten, wollte ich sie verändern und war jedes Mal frustriert, weil das nicht ging. Diesen Frust nahm ich mit zu meinem Mann und unseren Kindern. Ich suchte die Schuld immer bei den Anderen und erkannte meine eigene Verantwortung nicht. Dieses Muster zog sich wie ein roter Faden durch mein ganzes Leben, beginnend mit dem Erleben meiner Eltern über mein eigenes Verhalten bis hin zu meinen Kindern. Bei besagtem Seminar fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen. Ich konnte nicht mehr anders, ging auf meinen Mann zu und erklärte ihm, wo ich meine Verantwortung erkannt habe und offerierte ihm, dass ich es ändern wolle. Er entschied sich den Weg mitzugehen und wir nahmen uns bewusst Zeit um darüber zu sprechen, was wir uns für unsere Familie, Freizeit, Finanzen und unsere Gesundheit wünschen. Dabei entdeckten wir beide, dass ab jetzt das „Wir“ und „Lebensfreude“ klar im Mittelpunkt stehen sollten.
Berufung
Nach unserem Neustart wollte ich meinem Leben auch beruflich unbedingt eine neue Richtung geben, da ich merkte, dass ich als Erzieherin immer wieder an Grenzen stoße. Mir fehlte immer der Zugang zu den Eltern, welche doch den größten Einfluss auf die Zukunft ihrer Kinder haben. Was ich an mir und meiner Familie erlebt hatte, wollte ich nun selbst anderen Menschen zugänglich machen. Ich absolvierte die Ausbildung zum KNR®-Coach und brach in Abstimmung mit meinem Mann mein aufbauendes Studium ab, da ich im Coaching viel mehr Möglichkeiten sehe Eltern dabei zu unterstützen ihren eigenen Wert zu erkennen, ihren Weg im Leben zu finden und gemeinsam ihren Kindern ein stabiles Umfeld zu bieten.
Wieso erzähle ich Dir meine Lebensgeschichte?
Ich möchte Dir Mut machen in Deinem Leben, Deiner Partnerschaft und dem Umgang mit Deinen Kindern etwas zu verändern. Nur wer seine eigenen Baustellen beseitigt und Verantwortung für sein Leben übernimmt, wird dauerhaft ein vertrauensvoller und verlässlicher Partner in seiner Beziehung und im Leben seiner Kinder sein. Unsere Kinder übernehmen heute Verantwortung für ihr Leben und wir sind im Vertrauen in Ihre Entscheidungen. Ich habe erkannt, welchen Einfluss das Erleben und Verhalten meiner Eltern auf mich hatte und erfahren, wie wirkungsvoll es für uns und unsere Kinder ist uns von deren übernommenen Glaubenssätzen zu befreien. Vor allem weiß ich jetzt, dass es nie zu spät ist meine Beziehungen neu zu gestalten, wenn ich bereit bin die Verantwortung dafür zu übernehmen.